Fruchtig-scharfe Tomatensoße

So mag ich sie am liebsten, die Tomate: fruchtig, scharf und ein wenig aufmüpfig. Da sie gerade Hochsaison hat und ich der Meinung bin, dass sie nie so gut schmeckt wie gerade jetzt, möchte ich sie unbedingt für dunklere Zeiten konservieren. Sommer im Glas oder besser gesagt: Sonne im Glas.

Das hat für mich auch noch ein paar ganz praktische Hintergründe. Was gibt’s abends zu essen, wenn ich aus München irgendwann zwischen 19.00 Uhr 20.00 Uhr nach Hause komme? Hunger habe ich, aber lange in der Küche stehen mag ich nicht mehr. Schnell soll es gehen, Auftauen dauert mir zu lange. Richtige Portionsgröße, schnell, schmackhaft und glücklich machend. Das sind für mich wichtige Kriterien – zumindest an meinen Münchner Tagen.

Diese fruchtig-scharfe Tomatensoße erfüllt sie alle und ist darüber hinaus noch vielseitig einsetzbar.

Vor zwei oder drei Jahren habe ich das Rezept in einer Zeitschrift gesehen. Angemacht hat mich wieder einmal das Foto. Das muss ich ausprobieren, dachte ich. Zumal ich mir gerade einen kleinen Einkochtopf gekauft hatte. Den konnte ich bei der Gelegenheit auch gleich ausprobieren.

Mittlerweile gehört diese Soße zu meinem Jahres-Stamm-Einkoch-Ritual dazu, auch wenn ich sie heute anders und an meinen persönlichen Geschmack angepasst habe. Aber das ist ja letztlich das Schöne am Selbstgemachten, Selbstgekochten: es schmeckt nie wirklich gleich. Ich kann es immer etwas variieren, ohne den eigentlichen Charakter zu verändern.

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Die Hauptakteure: Eiertomaten, Staudensellerie, Chili, Karotten, Zwiebeln, Knoblauch

Fruchtig-scharfe Tomatensoße
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Vorbereitungszeit 1 Stunde
Kochzeit / Backzeit 1 Stunde 30 Minuten
Gesamt 2 Stunden 30 Minuten
Portionen 5

Zutaten

  • 1 kg Tomaten z. B. Eiertomaten
  • 100 g Staudensellerie
  • 120 g Karrotten z. B. Purple Haze
  • 100 g Zwiebeln
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 Chilischoten
  • 1 Zweig Petersilie
  • 1 Zweig Minze
  • 1 Lorbeerblatt
  • 5 Salbeiblätter
  • 10 Körner weißer Pfeffer
  • 1 EL Rotweinessig
  • 50 ml Wein
  • 10 g getrocknete Steinpilze
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle

Und so geht's

Gemüse vorbereiten

  1. Gemüse waschen, abtrocknen ♦ Tomaten halbieren, von den Stielansätzen befreien ♦ Staudensellerie putzen, ggf. harte Fäden abziehen ♦ Karotten schälen ♦ Zwiebeln und Knoblauch pellen ♦ Chilischoten der Länge nach halbieren, Kerne und Trennwände entfernen
  2. alle vorbereiteten Gemüse klein würfeln

Soße zubereiten

  1. Zwiebeln und Knoblauch in Olivenöl glasig dünsten ♦ Sellerie, Karotten- und Chiliwürfel kurz mit dünsten ♦ zerbröselte Steinpilze hinzufügen
  2. Tomatenwürfel, Kräuter und Gewürze hinzugeben ♦ mit Essig und Weißwein ablöschen
  3. im offenen Topf ca. 20 Minuten köcheln lassen
  4. Masse durch ein feines Sieb oder Flotte Lotte passieren
  5. mit Salz und Pfeffer abschmecken

Einkochen

  1. Soße in vorbereitete saubere Einkochgläser einfüllen - nur bis ca. 2 cm unter dem Rand

  2. Gläser mit Einkochring, Glasdeckeln und jeweils 2 Weckklammern verschließen

  3. Bei 100 °C im heißen Wasserbad 90 Minuten einkochen

Rezepthinweise

Das Rezept ist leicht umzusetzen, allerdings darf man die Schnipsel-Arbeit zeitlich nicht unterschätzen.

 

Die getrockneten Steinpilze und die Minze geben der Soße den gewissen Pfiff. Hier kann man durchaus mit der Menge variieren. Wer den Pilzgeschmack mag, kann ruhig 20 g davon nehmen, auch alle anderen Kräuter können in der Menge je nach Geschmack variiert werden. Ob die Grammzahlen von Gewürzen und Gemüsen strikt eingehalten werden ist auch Geschmackssache. Hauptsache die Tomate sticht mengenmäßig hervor.

 

Bei den Karotten bevorzuge ich die Purple Haze, da sie der Soße zusätzlich eine dunklere Farbe verleiht. Mir gefällt das.

 

Ich habe dieses Jahr bei meinem 2. Ansatz - ja, Ihr lest richtig: ich habe die Soße zweimal gekocht, weil ´s so gut war - die Tomaten gehäutet und die Kerne entfernt. Dadurch wird die Soße sämiger. Der Effekt ist nicht zu verachten. Ohne diesen Aufwand wird sie etwas dünnflüssiger. Dem Geschmack tut es allerdings keinerlei Abbruch .

Und noch einen Bemerkung zum leidigen Passieren. Natürlich kann man auch einen Pürierstab dazu verwenden. Nehme ich auch manchmal. Aber eigentlich mag ich es nicht so gerne. Ist mir irgendwie zu brutal und wird mir auch nicht sämig genug.

 

Die Soße passt

  • pur zu Spaghetti. So mag ich sie fast am liebsten. Durch Garnelen oder Lachs zum Beispiel oder Zucchini kann sie aufgepimpt und somit zur Grundlage von vielen verschiedenen Soßen werden.
  • zu Reis, allerdings sollte sie da wirklich etwas dickflüssiger sein.
  • Sie kann auch als Grundlage für eine Suppe verwendet werden.

 

Es lohnt sich wirklich, hiervon einige Gläser im Schrank zu haben.

 

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