Ganz einfach Mirabellengelee

Vor unserem Haus sozusagen mitten in der Einfahrt steht ein alter Mirabellenbaum. Eine ältere Sorte. Die Früchte sind nicht gelb, sondern gehen mehr ins Orange-rote. Hier in Bayern nennt man diese Sorte wohl auch “Kriachl”.

Der Baum ist ein wenig verwachsen, teils voller Moos und scheint seine besten Tage bereits hinter sich zu haben. Aber er ist ungebrochen, strahlt Würde aus und trägt jedes Jahr mehr Mirabellen als man verarbeiten kann.

Der Stamm ist knorrig, etwas verdreht und man könnte durchaus glauben, dass hier Naturgeister oder Erdwesen ihr Zuhause haben. Wundern würde es mich nicht. Am Ende wohnt hier Till – aber das ist eine andere Geschichte.

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Mirabellenbaum

Besonders im Frühling sorgt er durch seine Blüten für ein permanentes feines Brummen in der Luft, das durch den Besuch von unzähligen Hummeln und Bienen hervorgerufen wird. Danach wird es ruhiger und die Spannung steigt. Verwandeln sich die Blüten wieder in Mirabellen? War das Wetter günstig? Konnten die Bienen und Hummeln ihre Arbeit tun? Schließlich erscheinen sie, die ersten Ansätze der Früchte.

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Mirabellenblüte

Je nach Wetterlage ist es dann im Juli oder August soweit. Die Mirabellen sind reif. Der alte Baum überschüttet uns fast jedes Jahr mit so vielen Mirabellen, dass wir mit dem Verarbeiten kaum hinter kommen. Der Ausdruck: „Die Natur ist verschwenderisch mit ihren Gaben.“ bekommt mit einem Mal eine sehr reale und konkrete Bedeutung.

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Kurz vor der Reife

Auch in diesem Jahr gab es wieder viele Früchte. Ich hatte mir vorgenommen, Gelee einzukochen. Wenigstens das.

Häufig setze ich auch einen Mirabellenlikör an. Eine wirklich feine Sache! Doch dieses Jahr war mir nicht wo recht danach. Den Likör mache ich seit 2006 fast jedes Jahr und ich bin ihn ein wenig über. Daher der Gelee. Er ist einfach und vollkommen unkompliziert zu kochen.

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An der Farbe kann man unschwer erkennen, dass es sich nicht um normale gelbe Mirabellen handelt.

Als nach unserem Schnitterfest alle gegangen waren, habe ich mir jedenfalls ein großes Küchensieb geschnappt und bin in den Garten, um Mirabellen zu pflücken. Irgendwie auch passend zum Fest. Das Sieb war relativ schnell voll, denn die Mirabellen waren reif. Höchste Zeit sie zu verarbeiten.

Das Verarbeiten ist relativ einfach – nicht nur für Gelee. In manchen Jahren lassen sich die Mirabellen leicht entsteinen. Dieses Jahr ging das nicht so gut, war aber für Gelee nicht weiter wichtig. Für den Gelee musste ich sie nicht entsteinen. Sie konnten ganz in den Entsafter wandern.

Die Mirabellen waren sehr ergiebig. Die Küchensiebladung Mirabellen – keine Ahnung wieviel Kilo das waren, vielleicht zwei oder drei – hat jedenfalls für 2,5 l Saft gesorgt. Das kann sich sehen lassen.

 

 


Ganz einfach Mirabellengelee
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Vorbereitungszeit 30 Minuten
Kochzeit / Backzeit 1 Stunde
Gesamt 1 Stunde 30 Minuten
Portionen 12

Zutaten

  • 1250 ml Mirabellensaft
  • 500 g Gelierzucker (3:1)

Und so geht's

  1. Mirabellen waschen, verlesen, ggf. von Stielen befreien ♦ in den Entsafter geben ♦ Saft auffangen und 1250 ml davon abmessen
  2. Saft mit Gelierzucker zusammen in einen großen, weiten Topf geben, gut verrühren und ggf. etwas ruhen lassen ♦ unter Rühren alles zum Kochen bringen und unter ständigem Rühren Kochgut drei bis vier Minuten sprudelnd kochen lassen ♦ Gelierprobe machen
  3. Kochgut sofort in vorbereitete, saubere Gläser füllen und mit Schraubdeckeln verschließen ♦ Gläser umdrehen und für ca. fünf Minuten auf den Deckel stellen ♦ Fertig!

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