Ich koche gerne und ich esse gerne. Und ich mag es, dass nicht immer alles jederzeit zur Verfügung steht. Natürlich hat sich unsere Welt in den letzten Jahrzehnten sehr gewandelt. Vieles wie zum Beispiel Erdbeeren gibt es heute fast das ganze Jahr über. Irgendwo auf der Welt reifen sie gerade immer. Aber so richtig genießen, finde ich, kann man sie nur, wenn sie bei uns Saison haben.

Oder Tomaten, auch die gibt es mittlerweile das ganze Jahr über. Aber besonders gut sind sie nur, wenn sie im Sommer und Frühherbst bei uns Saison haben. Wenn sie in Hülle und Fülle zur Verfügung stehen. Oder Spargel. Der hat bei uns von April bis zum 24. Juni Saison. Ich freue mich immer, wenn es wieder so weit ist und könnte dann Spargel fast jeden Tag essen. Je  weiter dann jedoch die Saison fortschreitet, desto mehr flaut meine Lust auf Spargel ab und zum Schluss bin ich immer ganz froh, wenn die Zeit vorbei ist. Und wenn es im kommenden Jahr wieder so weit ist, freue ich mich wieder auf den Genuss.

Für mich heißt es auch, Vegetationszyklen bewusst zu erleben, mich zusammen mit dem Jahreskreis zu bewegen.

Esse ich zu 100 % saisonal? Nein! Das tue ich nicht. Dafür bin ich viel zu sehr Kind dieser Zeit. Aber ich bin bestrebt, mir das Bewusstsein für Zyklen und damit verbunden Saisonales zu bewahren. Gleichzeitig finde ich es bemerkenswert, wie die Natur uns in ihrem Rhythmus mit Früchten und Gemüse überschüttet. Und hier mitzugehen – soweit es einem möglich ist – bedeutet auch Nahrungsvielfalt zu erleben.

Prinzipiell bin ich auch eine Verfechterin von ökologisch gezüchtetem Obst und Gemüse. Allerdings schüttelt es mich innerlich, wenn ich zum Beispiel Äpfel im Viererpack vom anderen Ende der Welt im Supermarkt sehe. Oder Kartoffeln aus der Wüste. Insofern ziehe ich durchaus Lebensmittel aus konventioneller Landwirtschaft aus der Region vor. Optimal ist es, wenn es ökologisch und regional gleichermaßen ist. Was heißt das für diesen Blog? Es bedeutet, dass Kulinarisches hier regional und saisonal vorgestellt wird. Hin und wieder mit einem Schuss Exotik.

Mir kommt es hier in diesem Blog vor allem darauf an, den Rhythmus des Jahreskreises bewusst zu erleben und damit das Wertvolle unserer Natur, deren Teil wir sind, wahrzunehmen, zu bestätigen und zu schätzen.