Hier habe ich eine Variante des Kürbis, die ich wirklich sehr gerne mag. Kürbis als süßer Brotaufstrich gehört wirklich zu meinen Lieblingsmarmeladen. Nicht in jedem Jahr koche ich dieses Kürbismus ein. Das wird sonst langweilig. Aber in diesem Jahr stand es seit dem Sommer auf meiner kulinarischen todo-Liste. Anfangs konnte ich mich nicht so recht entscheiden, welche Kürbissorte ich dazu nehmen sollte, ob Hokkaido oder Muskatkürbis, habe mich dann aber nach einigem Hin und Her für den Muskatkürbis entschieden.
Ich sage Euch, das war eine ziemliche Plackerei, bis ich ihn zerlegt hatte. Dabei ist seine Schale nicht zu zäh und lässt sich eigentlich gut schneiden. Aber er war eben recht unhandlich und die Schnippelei wollte kein Ende nehmen. Das Rezept hatte ich rausgelegt, damit nichts schief gehen konnte.
Aber es ging schief – und das gewaltig. Im Rezept hieß es, man solle den vorbereiteten Kürbis weich kochen, danach Gewürze und Zucker hinzufügen und das Ganze mindestens 24 Stunden ruhen lassen. Eigentlich kein Problem. Wenn ich nur nicht Zucker und Gewürze gleich vor dem Kochen mit in den Topf gegeben hätte … Tja, ich habe versucht zu retten, was zu retten war.
Das Ergebnis der Ruhezeit war: Der Kürbis hat viel Wasser gezogen und die Kürbisstücken waren sozusagen karamellisiert, will sagen ziemlich geschrumpft und süß. Das ausgetretene Kürbiswasser schmeckte nach Ingwer und Kürbis. Was jetzt aber tun? Zum Wegwerfen einfach zu schade. Also habe ich das Kürbiswasser, besser gesagt den Kürbissirup abgegossen, das Kürbisfleisch mit dem Pürierstab püriert, aufgekocht und in Schraubgläser gefüllt. Das wird demnächst im Kuchen Verwendung finden. Ich weiß auch schon, in welchem!
Den Sirup habe ich in Flaschen abgefüllt und gleich als Süße von Tee ausprobiert. Geht, solange man nicht zu viel davon nimmt. Den Sirup wollte ich nicht noch zu Gelee verarbeiten, da er ohnehin schon süß genug war. Erstaunlich ist jedoch wie sehr der Sirup tatsächlich nach Kürbis schmeckt. So schlecht ist das gar nicht. Ich muss mir nur noch über die Verwendung Gedanken machen.
Und entscheiden, ob ich dieses Jahr mein „richtiges“ Mus noch einkochen werde – unfallfrei versteht sich!
Trotzdem will ich das Rezept nicht vorenthalten. Das Original-Rezept habe ich übrigens im Buch „Marmeladen, Öle, Chutneys …“ von Hilaire Walden, entnommen und leicht abgewandelt.
→ Kürbis – schick, schick und sehr dekorativ
Goldorangefarbenes Kürbismus
Zutaten und was man sonst noch so braucht
Schraub- oder Weckgläser (für ca. 1500 ml Einkochgut)
- 1500 g (Hokkaido- oder Muskatkürbis)
- 75 g frisch geriebenen Ingwer
- Saft 1 Bio-Zitrone, gerne auch etwas mehr
- etwas Zimt, ggf. auch Koriander
- 1 Päckchen Gelierzucker (3:1)
Und so geht´s
Kürbis vorbereiten, in Scheiben schneiden, schälen, von Kernen und Fasern befreien und in kleinere Würfel schneiden ♦ gewünschte Menge für Kürbismus abwiegen ♦ alles in einen Topf geben und ca. 20 Minuten dämpfen, bis der Kürbis weich ist
Vom Herd ziehen, Ingwer, Zimt, Koriander und Zitronensaft hinzufügen und alles gründlich verrühren, abdecken und 24 Stunden kühl stellen
Am nächsten Tag die Kürbismischung zurück auf den Herd stellen, Gelierzucker hinzufügen und bei schwacher Hitze rühren bis sich der Zucker aufgelöst hat ♦ danach unter gelegentlichem Rühren etwa 15 Minuten sprudelnd kochen, bis die Masse dick und durchscheinend ist ♦ Gelierprobe!
Das Mus in vorbereitete Schraubgläser füllen, auf den Deckel stellen und abkühlen lassen ♦ Bis zum Genuss ca. 1 Monat kühl und dunkel stellen, damit die Gewürze sich entfalten können. ♦ Fertig!