Holunder ist alt, wirkt alt, selbst wenn der Strauch oder der Busch noch jung ist. Wirkt immer ein wenig zerfleddert, dennoch gleichzeitig jung und verspielt. Ich mag Holunder. Seit Jahren schon und lange bevor ich begonnen habe, mich mit einem Foodblog und „Kraut & Rüben“ Meditationen auseinanderzusetzen, ziehe ich im August oder September los und pflücke Holunderbeeren. Hier in der Gegend um Holzkirchen kenne ich meine „Pfründe“ und weiß, wo es in der Regel immer noch Beeren gibt – oder im Frühsommer noch Blüten -, wenn sie anderswo schon längst vertrocknet oder von den Vögeln geholt worden sind.
Rund um den Holunder rankt sich etwas Geheimnisvolles und Magisches, ohne dass ich genau sagen könnte, was das ist.
Auch mein Kater Felix hatte früher unter einem Holunderbusch ein verschwiegenes Plätzchen, wohin er sich gerne zurückzog und unbemerkt von anderen das Treiben auf dem Hof beobachtete. Manchmal schlief er auch bloß. Besonders im Sommer hielt er sich da gerne auf und wenn man ihn sonst nirgendwo finden konnte, dann hockte er mit Sicherheit unter dem Holunderbusch.
Da es den übrigen Meditierenden ähnlich geht, sie auch alle einen besonderen Bezug zum Holunder haben, haben wir uns ihm in der Meditation zugewandt. Vielleicht würde das Wesen des Holunders mit uns reden.
Dolde, Blüten, die sich allmählich alle in Edelsteine verwandeln. Glänzend, kraftvoll, stimmig.
Assoziation: das Wesen ist das Wertvolle, Strahlende, das für uns dann ein inneres Licht erzeugen kann. Ein super Bild, diese vielen funkelnden Edelsteine, die viel Energie mitbringen.
Dann sah ich einem Hund tief in die Augen. Es gab da viele Hunde in vielen Größen und mit unterschiedlichen Fellfarben. Vielleicht hat es zu damit, in sich selbst hineinzuschauen, Selbstbetrachtung, Blick auf sich selbst. Klaus
Visualisierung der Holunderbüsche, die ich in meiner weiteren Nachbarschaft habe. Bei einem kleinen Holunderbaum sehe ich ein junges Mädchen stehen, ganz in weiß gekleidet, mit weißem Kopfputz. Sie sieht einem jungen Mann entgegen, – womöglich ihr Bräutigam? – der sie zum Tanz in den Arm nimmt. Er ist dunkelblau gekleidet: Kniebundhose, Sacke, Dreispitz. Während sie tanzen höre ich ein eigenartiges Geräusch, das ich für das Rauschen des Brautkleids aus üppigem Tüll und Spitze halte, aber bei näherem Hinsehen besteht das ganze Kleid und auch der Kopfputz aus unzähligen, übereinandergeschichteten Dolden von Holunderblüten – und Luftblasen – alles scheint irgendwie zu schwimmen in überschäumendem Champagner! Das tanzende Paar scheint „wie berauscht“ in bester Stimmung ein wenig „abgehoben“ und ganz aufeinander konzentriert. Jutta
Gleich zu Anfang sah ich etwas Dunkles rechts von mir. Darüber eine umgedrehte Holunderblüte. Bei genauerem Hinsehen war es der Kopf eines Kranichs und der Schopf des Kranichs sah aus wie eine Holunderblüte. Er kam hinter dem dunklen Busch hervor und trat in die Sonne. „Bist Du das Wesen des Holunders?“ fragte ich. „Nee.“ sagte er und stolzierte an mir vorbei und auf der sonnigen Lichtung herum.
Dann sah ich so etwas wie ein Fluidum, dass über die Lichtung wehte und waberte. Durchscheinend wässrig. Es zog wie Nebelschwaden durch die Lichtung, aber es war kein Nebel, sondern durchsichtig. Das war das Wesen des Holunders. Der Kranich trug nun einen schwarzen Frack und zog einen Ring hervor, den er mir schenkte. Dann trat von rechts eine alte Frau hervor. Ehrwürdig und irgendwie archaisch wirkend. Wie eine uralte Kräuterhexe. Die Lichtung war umgeben von Holunderbüschen. Sie lebte da. Alt, weise und wissend. Sie sagte, ich könne jederzeit wiederkommen, was ich versprach und auch zu tun gedachte. Ich fühlte mich geehrt. Sabine