Spätsommer im Glas – oder ist es Frühherbst? Hagebuttenmus mit Pfirsichen

Jetzt aber schnell! Ob das noch klappt? Das ganze Unterfangen ist eine echte Herausforderung. Ich bin nämlich sehr spät dran, aber ich gebe mein Bestes. Spät gleich in zweierlei Hinsicht. Ich brauche Hagebutten! Und ich brauche Pfirsiche! Wobei die Hagebutten nicht so das Problem sind. Aber die Pfirsiche. Ich bin echt spät dran. Hatte ich das erwähnt?

Aber ich hatte Glück. In unserem gut sortierten Biosupermarkt konnte ich noch ein paar platte Weinbergpfirsiche erstehen. Die Hagebutten habe ich von einem Radausflug mit nach Hause gebracht. Aber letztlich ist es immer eine Herausforderung, diese beiden Komponenten gleichzeitig zu finden. Entweder es gibt Pfirsiche in Hülle und Fülle, dafür sind die Hagebutten noch nicht so weit. Oder die Hagebutten sind reif und die Pfirsiche habe ihren Zenit längst überschritten. Will ich wie so mancher empfiehlt für die Hagebutten auch noch den ersten Frost abwarten, sieht es für diese ganz spezielle Kombination zappenduster aus.

Doch wie gesagt, ich hatte Glück. Dachte ich zumindest, denn ich hatte im Vorbeifahren immer wieder prall behangene Hagebuttensträucher gesehen. Aber als ich zur Ernte schreiten wollte, waren die Sträucher entweder zu dicht an der Straße gestanden oder aber die Hagebutten selbst waren nicht so schön wie ich sie mir gewünscht hätte. Also weiter zu nächsten Strauch.

Und dann bin ich doch noch fündig geworden. Die Hagebutten war schnell gepfückt. Stile und Blütenreste habe ich gleich Vorort abgezwickt, so dass ich zuhause weniger Arbeit hatte. Zuhause also nur noch die Hagebutten waschen, in einen großen Topf geben und weich kochen.

Dieses Mus ist ein echter Genuss für den Winter, bringt es durch seine Farbe und seinen Geschmack doch den Sommer zurück auf den Frühstückstisch. Sommerwehmut kommt auf. Stellt Euch das nur mal vor. Draußen ist es neblig kalt, vielleicht schneit es sogar. Es ist Sonntag Morgen. Frische Semmeln, Frischkäse, ein Frühstücksei und – Hagebuttenmus mit Pfirsichen!!! Hach!

Aber ich will gar nicht so viel über den Genuss schreiben, sondern über die Machart des Muses. Denn wenn man ganz schnell ist und noch etwas Glück hat … Hhmm. Vielleicht wären Birnen sogar eine Alternative zu den Pfirsichen. Das könnte auch was sein. Muss ich mir für nächstes Jahr merken.

Hagebuttenmus mit Pfirsichen

Hagebuttenmus mit Pfirsichen – Rezept

Zutaten und was man sonst noch braucht
Flotte Lotte, 6 – 8 Weckgläser á 220 ml

  • 750 g Hagebutten
  • 750 g Pfirsiche (Spätpfirsiche, Plattpfirsiche)
  • 1 Vanilleschote
  • 2 EL Zitronensaft
  • 1 Pack Gelierzucker (3:1)

Und so geht´s
Hagebutten und Pfirsiche waschen ♦ von den Hagebutten Blütenansätze und Stiele entfernen, ca. 750 g abwiegen und in einem Topf mit Wasser bedecken ♦ die Vanilleschote längs halbieren, auskratzen, das Mark herausschaben und beiseite stellen ♦ die Schoten zu den Hagebutten geben und alles zusammen aufkochen, anschließend ca. 20 – 30 Minuten köcheln lassen

Pfirsiche mit heißem Wasser überbrühen, mit einem scharfen Messer die Haut einritzen und dann abziehen ♦ Pfirsiche entsteinen und in gefällige Stücke schneiden ♦ Gelierzucker, Zitronensaft und Vanillemark hinzufügen und unterrühren ♦ etwa 20 – 30 Minuten ziehen lassen, hin und wieder umrühren

Die weichgekochten Hagebutten durch die Flotte Lotte drehen (feines Sieb) ♦ Hagebuttenmus zu den Pfirsichen geben und gut verrühren ♦ alles langsam zum Kochen bringen, immer wieder umrühren, damit nichts anbrennt ♦ Hitze reduzieren und alles zusammen köcheln lassen, bis das Hagebutten-Pfirsich-Mus die gewünschte Konsistenz hat ♦ Gelierprobe durchführen

Mus in vorbereitete Weckgläser füllen, mit Einkochring, Glasdeckel und Einweckklammern verschließen ♦ im heißen Wasserbad (90 °C) 15 Minuten einkochen

Nützliches
Das Verhältnis Hagebutten – Pfirsich ist 1:1 geplant. Sollten jedoch nicht genug Pfirsiche oder Hagebutten zur Verfügung stehen, kann entsprechend variiert werden. Hauptsache, es ergeben sich insgesamt 1500 g.

Ursprünglich wollte ich gelbe Pfirsiche nehmen. So hatte ich es mir eingebildet. Habe jedoch versehentlich weißfleischige erwischt. Zunächst war ich enttäuscht. Dann aber wirkte das Mus wesentlich interessanter, da es plötzlich einen Farbkontrast hatte.

Und was die Verarbeitung der Hagebutten angeht, so spare ich mir das Herauskratzen der Kerne. Beim Einsatz der Flotten Lotte ist das auch kein Problem. Die Kerne bleiben beim Durchdrehen des Muses zurück. Wunderbar.

Ich arbeite übrigens gerne mit der Flotten Lotte. Anfangs habe ich zwar immer das Gefühl, es nichts vorwärts, aber dann – ganz plötzlich – ist doch alles fertig.

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