Mit dem Spitzkohl ist das auch so eine Sache. Ich weiß schon sehr lange, dass es ihn gibt. Allerdings muss ich gestehen, habe ich ihn immer links liegen gelassen. Keine Ahnung, warum. Vielleicht, weil er mir zu groß war. Ich kann es aber wirklich nicht sagen. Wenn ich an Kohl denke, denke ich eher an Rotkohl und Weißkohl. Hiermit bin ich groß geworden. Spitzkohl gabs im Siegerland nicht. Ob das objektiv richtig ist, weiß ich allerdings auch nicht. Zumindest gab es ihn nicht bei uns.
Doch im Zuge meiner regionalen und saisonalen Entdeckungsreise ist er mir irgendwann natürlich aufgefallen. Dieses Jahr hat er mich urplötzlich angezogen. Irgendwie kam ich nicht mehr drum herum. Wie so oft ist mir dann auch noch ein ansprechendes Rezept in die Hände gefallen, das nach Ausprobieren rief. Und als er mir dann im Bio-Supermarkt regelrecht zuwinkte, war meine Neugier endgültig geweckt.
Aber ich wollte mehr wissen. Deshalb kam er in unserer Meditationsrunde zu Wort. Wir waren neugierig, was er uns zu sagen hatte. Ob er überhaupt mit uns reden würde? Kann man vorher ja nie so genau wissen. Doch es stellte sich heraus, er ist sehr, sehr nett!
Gleich zu Anfang hatte ich Bilder von Kindern oder feenartigen Wesen, die in der Größe an Kinder erinnerten. Sie waren nicht wirklich klar zu sehen. Es war als würde ich durch einen Schleier hindurchblicken. Sie hatten ihre Arme nach vorne ausgebreitet, so als ob sie in ihren Händen etwas tragen würden. Was das war, weiß ich nicht. Aber es leuchtete, blendete fast ein wenig. Daher konnte ich nicht genau wahrnehmen, was es genau war, was sie trugen. Es leuchtete zwischen ihren Händen und hatte die Form von Spitzkohl. Es war ein sehr schönes Bild.
Alles wirkte voller Leichtigkeit, Fröhlichkeit, voller Freude und Frieden, vor allem jedoch Freude. Dieser Eindruck blieb die ganze Zeit bestehen. Klaus.
Kaum hatte ich die Augen zur Meditation geschlossen, sah ich sofort einen kleinen Zwerg vor mir. Er stand in einer Ackerfurche, um ihn herum Spitzkohl. Er, der Zwerg, wirkte klein, emsig und äußerst würdevoll. Auf dem Kopf trug er eine Mütze, die in Form und Farbe an einen grünen Spitzkohl erinnerte. Er schaute emsig hin und her, wirkte wach und neugierig und strahlte Lust auf Leben, auf Neues, auf Lernen aus. Die Spitze seiner Mütze unterstrich jede seiner Kopfbewegungen. Er gab mir zu verstehen, dass so ein Spitzkohl von den Naturgeistern viel Pflege, viel Betreuung benötige. Mehr als so manch andere Pflanze und auch so manch anderer Kohl.
Ich sah meinen „Raben-Kranich“, der heute riesig wirkte. Er hockte auf der Erde und beobachtete den Kohl und das Naturwesen. „Und was sagst Du dazu?“ fragte ich. Und er: „Kannste schon essen.“ Aber irgendwie schien er nicht recht bei der Sache zu sein.
Plötzlich sah ich die Wesenheit des Spitzkohls – rauchig-zart-grünlich mit einem kleinen Schuss gelb. Sie schwebte über allem, wirkte sehr freundlich, sehr mild, liebenswert, fein und vornehm. Sie wusste die Aufmerksamkeit des Naturwesens zu schätzen. Sie selbst strahlte eine feine, aufmerksame Wachheit aus. Friedlich und absolut wohl gesonnen. Sabine