Gestern war der 1. Advent in diesem Jahr. Draußen war es regnerisch und trüb. Das richtige Wetter, um nach einem Spaziergang zurück in behagliche Wärme zu kommen, Kaffee oder Tee zu trinken, dazu ein Stück Kuchen oder Gebäck.
Ich mag diese Zeit sehr, die staade Zeit wie man hier in Bayern sagt. Für mich persönlich liegt in ihr ein Zauber, den die Hektik, die diese Zeit heute mit sich bringt, nicht schmälern kann. Viele Menschen stehen unter Druck: „Ich muss dies!“ „Ich muss das!“ „Das muss noch unbedingt erledigt werden.“ „Den möchte ich noch treffen.“ „Geschenke …“ „Backen …“ „Einkaufen …“ „Abschließen“ Und sehnen sich dennoch nach Stille und Ruhe.
Es ist nicht, dass ich diese hektische Anspannung nicht auch spüren würde. Ich habe dieses „Noch-vor-Weihnachten“ auch. Dennoch gelingt es mir jetzt leichter, still zu werden, im Augenblick zu sein, mich zu zentrieren. Nicht immer, aber oft genug. Vielleicht weil ich mir die Erlaubnis dazu gebe, mich auch auf Anderes zu fokussieren als auf die Dinge, die getan und erledigt werden müssen. Vielleicht weil ich durch jahrelanges Aikido gelernt habe dies zu tun. Dieses Jetzt, dieser Moment hat etwas ganz Besonderes. Es erfrischt, schafft Raum und lässt zu, dass Neues entstehen, dass Freude entstehen kann. Dieser Raum lässt Zeit auf eigentümliche Art und Weise unwichtig, ja fast unwirklich werden. Das Dunkle der Jahresnacht begünstigt das.
So nähern wir uns also mit großen Schritten der Weihnacht. Und ganz unabhängig von unserer christlichen Kultur bedeutet das auch, dass das Licht zurückkehrt. Dass die Tage wieder länger werden. Noch vier Wochen bis dahin. Und so habe ich vormittags einen Adventsstrauß fürs Wohnzimmer gesteckt mit Mitbringseln aus dem Wald wie Zapfen und Holz. Ein paar Kerzen dazu, ein paar Sterne.
Freitag Abend habe ich bereits einen Kuchen gebacken, der dem Einläuten der Adventszeit gerecht wird: mit Äpfeln, Zimt, Kardamom – und Kürbis. Der Duft zauberte milde Adventsstimmung ins Haus.
Erster Advent. Die erste Kerze angezündet als Vorbote des Lichts. Gewürzkaffee mit Kardamom und Zimt und Kürbis-Apfelkuchen.
Kürbiskuchen mit Äpfeln
Zutaten und was man sonst noch so braucht
1 Springform (24 oder 26 cm)
- 350 g Kürbisfleisch vom Hokkaido
- 100 g säuerliche Äpfel, (entspricht ca. 1 bis 1 1/2 Äpfeln)
- 3 – 4 Bio-Eier (je nach Größe)
- 150 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 100 ml Sonnenblumenöl
- 1 TL Zimt
- je 1 Messerspitze Kardamom, gemahlene Nelken
- 1/2 Päckchen Backpulver
- 100 g gemahlene Mandeln
- 1 Prise Salz
Und so geht´s
Backofen auf 175 ° C vorheizen ♦ Springform einfetten
Kürbis waschen, von Fasern und Kernen befreien, in Stücke schneiden und fein reiben, 350 g davon abwiegen ♦ Äpfel waschen, zerteilen, Kerngehäuse herausnehmen, in kleine Stücke schneiden, ca. 100 g davon abwiegen
Eier trennen ♦ Eiweiß mit der Hälfte des Zuckers zu festem Eischnee schlagen ♦ Eigelb mit dem Rest des Zuckers, Vanillezucker, Gewürzen und Öl cremig rühren
Kürbisraspeln und die kleingeschnittenen Äpfel dazu geben ♦ Mehl, Backpulver, Mandeln und Salz unterrühren ♦ zum Schluss den Eischnee vorsichtig unterheben
Teig in die vorbereitete Springform füllen, glatt streichen, in den Backofen schieben und ca. 60 Minuten backen. ♦ Stäbchenprobe
Aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter komplett auskühlen lassen, erst dann aus der Form nehmen ♦ Vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben