Steckrübchen – vollkommen unterschätzt

Wenn an dem Spruch „Du bist, was Du isst!“ wirklich etwas dran ist, dann bin ich ziemlich einseitig – zumindest phasenweise.

Das liegt zum einen sicherlich daran, dass das Gemüsesortiment im gängigen Supermarkt recht einseitig ist. Noch vor einigen Jahren war dort zum Beispiel kaum Mangold zu finden. Sicherlich hat das einerseits mit „Mode“ zu tun. Manchmal sind gestimmte Gemüse einfach nicht in. Sicherlich bestimmen auch Haltbarkeit und Lagerungsfähigkeit das Angebot mit. Aber auch meine eigenen Vorlieben. Und hin und wieder stelle ich fest: ich esse immer dasselbe. Nicht unbedingt in der Art der Zubereitung, aber meine Auswahl an Kräutern und Gemüsen ist einseitig.

Dabei hat sich die Auswahl an Gemüsesorten in den letzten Jahren durchaus geändert. Die Vielfalt ist gewachsen, aber noch höher ist sie, wenn man die Möglichkeit hat, einen regionalen Wochenmarkt zu besuchen oder das Glück hat, einen gut sortierten Bio-Supermarkt in der Nähe zu haben. Hier finden sich durchaus Gemüse und Kräuter, die sonst eher nicht zu bekommen sind.

Aber wie gesagt, manche Gemüse scheinen irgendwie aus der Mode gekommen zu sein. Steckrüben zum Beispiel. Sie führen eher ein Schattendasein, sind aber gerade dabei, die Welt neu zu erobern und finden bei der Gelegenheit sogar Eingang in die gehobene Küche.

Das Schattendasein hat sicherlich historische Gründe, galten Steckrüben doch als Notzeitengemüse und Viehfutter.  Rezepte dazu gab es wohl in vielen, vielen Varianten. Von Kaffee aus Steckrüben, bis Marmeladen. Viele Leute winken auch heute noch ab, wenn nur der Name Steckrübe fällt. Aber wenn eins sicher ist in der Welt, dann das: nichts bleibt wie es ist und somit ist auch die Steckrübe wieder im Vormarsch und durchaus salonfähig.

Was mich selbst anbelangt, so habe ich sie schon als Gemüse zubereitet und war ehrlich gesagt davon recht angetan. Mir der gefiel der sanfte und doch etwas eigenwillige Geschmack. Und seit ein paar Wochen gehen sie mir immer wieder durch den Sinn. Als feine Suppe zum Beispiel oder als eigenständiges Currygericht. Das will ausprobiert werden! Ich will vielseitiger sein.

Doch bevor es soweit ist, haben wir die Steckrübe selbst in unserer Meditationsrunde zu Wort kommen lassen! Hört selbst:

„Gleich zu Anfang sah ich meinen Raben-Kranich, meinen Hilfsgeist, der diesmal eine weiße Haube auf dem Kopf trug wie Frau Antje aus Holland. Dazu hatte er eine runde Nickelbrille auf seinem Schnabel sitzen, nur dass die Brille kupfer- und nicht nickelfarben war. Er schaute über die Brille hinweg und buddelte mit seinem Schnabel in der Erde herum. Immer wieder schob er mir dabei die eine oder andere schöne Steckrübe zu.

Und über uns thronte die Wesenheit der Steckrübe. Rauchig-zart-violett mit weißen und gelblichen Einschüssen. Sie umarmte uns alle, wie wir in Meditation versunken da saßen. Ich hatte das starke Gefühl, dass sie mir Rückendeckung gab. Hinter mir in meinem Rücken spürte ich ein dickes Schild, das unten violett und oben weißlich war. Es war aus Steckrübenmaterial gebildet, nicht aus Metall. Ich hörte die Worte in mir: „stark und fein“. Ich bin stark und fein gleichzeitig.

Sie gab zu verstehen, dass sie Sonnenlicht in die Erde leite. Sie speichert das Sonnenlicht nicht nur in ihren dicken Rüben, sondern leitet es in die Erde selbst. Sabine

 

Die Steckrübe scheint mir für ein Thema zu stehen, was ich als „aufrecht, gerade, im Lot, zurecht rücken, ins Lot bringen, ausrichten, in Ordnung bringen“ bezeichnen möchte. Dies wiederholte sich Mantra ähnlich.

Dann sah ich ein Bild der Rübe. Sie hatte die Form eines liegenden Igels: Liegend, Schutzraum, sich zurückziehen, abschirmen. Sie bietet Schutz. Klaus

Ich empfinde es interessant wie sich unsere empfangenen Eindrücke doch decken. Bei aller Unterschiedlichkeit gibt es Gemeinsamkeiten, hier zum Beispiel der Schutz.

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