Schnitterfest, Kornfest 2017

Der Kreis schließt sich zum ersten Mal – seit ich diesen Blog begonnen habe. Genau genommen hat er sich bereits geschlossen. Zur Sommersonnenwende 2017. Ein ganzes Jahr ist seit dem vorbei gezogen und nun sind wir wieder beim Schnitterfest, dem Jahreskreisfest zwischen Sommersonnenwende und Herbstanfang, angelangt.

Die Tage sind wieder kürzer. Ging die Sonne zur Sommersonnenwende in München noch um 5.13 Uhr auf, so war es am 1. August schon 35 Minuten später um 5.48 Uhr. Entsprechend früher geht sie auch unter. Man kann es drehen wie man will: die Tage sind sechs Wochen nach der Sommersonnenwende wieder um ca. eine Stunde kürzer.

Mittsommer ist also vorbei, das Korn- oder Schnitterfest ebenfalls. Interessant. Wie sich alles wiederholt: die Erntezeit ist eingeläutet, die ersten Beeren, Früchte, Gemüse sind geerntet. Die ersten Kornfelder sind gemäht und als Stoppelfelder zurückgeblieben.

Manches ist wie im letzten Jahr. Mirabellen, die zu Likör und Mirabellengelee verarbeitet sind, Sommerbeeren zu einer neuen Komposition Unbesiegbarer Sommer zusammengestellt. Das ist ähnlich wie im letzten Jahr, aber doch etwas anders, da diesmal Himbeeren mit von der Partie sind – und mehr Stachelbeeren. Das ist also gleich oder mehr oder weniger gleich geblieben.

Neu und wirklich anders ist, dass sich mein Balkon fast ohne mein Zutun in eine Art Garten verwandelt hat. Alles aus einem Impuls heraus und nicht wirklich geplant. Hier ein paar Impressionen davon:

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So habe ich im Mai irgendwann Bohnen und Kürbissamen in einen Topf gesetzt. Der Topf war groß und übrig und ich hatte Lust auf ein Experiment. Einfach so. Und was soll ich sagen? Ich brauchte ziemlich schnell größere Töpfe und musste mich mit dem Umtopfen sputen. Aber jetzt gibt es mindestens fünf große Kürbisse (Roter Zentner – mit Kleinigkeiten gebe ich wohl nicht ab …) und jede Menge Bohnen. Auch Kräuter in diversen Töpfen wuchern ohne Ende. Habe ich erwähnt, Kartoffeln habe ich auch! Jawoll – auf dem Balkon. Und einen Blauen Hibiskus. Geht alles.

Ich bin begeistert und angetan und liege voll im Trend. Urban gardening nennt man das wohl, obwohl hier country gardening wohl der richtigere Betriff wäre. Manchmal frage ich mich, warum ich das nicht schon früher gemacht habe. Gemüse angebaut, meine ich. Keine Ahnung, besser spät als nie. Aber vor allem genieße ich es und ich glaube, es hat auch etwas mit unseren Naturmeditationen zu tun. Vielleicht auch mit Bewusstsein oder Wahrnehmung. Von allem etwas wahrscheinlich.

Ist das nicht viel Arbeit? Nein. Säen, pflanzen, gießen, ggf. düngen, sich dran freuen wie es wächst und gedeiht. Mehr ist nicht nötig. Ich liebe es und für kommendes Jahr habe ich schon erste Ideen, wie ich das weiter gestalten kann.

Aber zurück zum Korn- und Schnitterfest 2017. Die Tage sind also schon wieder eine Stunde kürzer, das Rad des Jahres steht keine Sekunde still. Auch wenn man im Sommer manchmal glaubt, wenn die Nächte lau und still sind, dass die Zeit still steht. Aber das tut sie nicht. Nur die Intensität ist eine andere.

Wen verwundert es also, dass wir die letzte Meditation natürlich zum Jahrekreisfest des Schnitterfests gemacht und dessen Wesenheit dazu als Hauptgast eingeladen haben. Und hier kommt, was wir erlebt haben.

Es war dunkel und still. Angenehm, stark und voller Energie. Dann,  nach einiger Zeit wurde es heller. Links vor mir braun-rötlich, rauchig eine kaum wahrnehmbare Gestalt. Feurige Wesenheit des Kornfests. Die Farbwelt erinnerte an die Farbe der Kappzinierblütenkresse im Beitragsbild. Nur nicht so konkret, eher rauchig. Sie wirkte gütig und liebevoll. Sie trat hinter mich, umarmte mich, küsste mich. Wirkte wohlwollend und voller Zuwendung. „Die Ernte wird gut!“ Sabine

 

Ich bin da sehr, sehr tief irgendwo eingetaucht. Mich zog es in eine Art Spirale, energiegeladen und kraftvoll. Schaute wie in den Spiegel des Wassers. Viele Gesichter sah ich, auch anderes. Alles veränderte sich permanent. Immer wieder waren dort neue Gesichter, neue Gestalten. Werden und Vergehen. Vergänglichkeit. Das ist das Thema des Schnitterfests. Und die Wichtigkeit, sich mit der Vergänglichkeit auseinander zu setzen. Das Schnitterfest verkörpert die Intensität zu einem bestimmten Zeitpunkt von Leben und Tod und wie eng beides miteinander verknüpft ist. Eine permanente Wandlung. Altes vergeht, Neues wird eingeleitet. Klaus

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